Trotz eines hektischen 1. Aprilmorgens steht um halb 12 das ganze evoq–Team vor der Tür. Mit ein wenig Verspätung fährt dann auch schon der pinke Car ein. Nach einer Stunde Fahrt, welche meinerseits nebst dem Mittagessen mit Schlafen verbracht wird (weshalb ein Bericht zur Aussicht entfällt) stehen wir alle bereit und erwartungsvoll vor der Digitalwerkstatt in Basel. Sie sind unter anderem auf 3D-Druck spezialisiert.
3D-Druck
Claudio Kuenzler und Kyriahos Tsilavis – auch bekannt als der Maschinenflüsterer und der 3D-Druck-Superheld – führen uns ein in die Welt des 3D-Drucks. Meine Vertrautheit mit diesem Bereich beschränkte sich bis anhin auf eine Begegnung beim Papierkomplizen 2013 in Zürich. Wobei die Auseinandersetzung mit dem Produktionsverfahren damals nach einer halbstündigen Betrachtung – des sich nur minimal erhöhenden Druckobjektes – auch schon zu Ende war.
Die Materialien und somit Möglichkeiten dieser Technik sind enorm. Besonders spannend ist der Einsatz in der Medizin: Claudio und Kyriahos erzählen von einem Fall eines Herztumorpatienten. Der zuständige Chirurg liess Herz und Tumor mit dem 3D-Drucker nachbauen, um das Ganze besser vor Augen zu haben und um zu wissen, wie er bei der Operation am besten vorgeht. Das ist natürlich nur einer der Bereiche. Oft werden Maschinen oder Gebäude in einer kleineren Grösse nachgestellt, für die Veranschaulichung für Kunden oder an Messen.
Lebende scannen
Nach einer Führung durch den Ort des Geschehens wird es schliesslich ernst. Wie Gewisse vielleicht aus einer Serie, die von vier sehr klugen, jedoch etwas eigenwilligen Herren handelt, mitbekommen haben, kann man Menschen ebenfalls drucken.
Die durch faires „Lösliziehen“ ausgewählte Kollegin darf sich auf der Drehplatte in Pose bringen, während Yvo Waldmeier sie mit einem Handscanner einige Minuten scannt. Das erste Ergebnis auf dem Bildschirm hat zwar einige Züge und Formen, doch so ganz kann man sich das Ergebnis noch nicht vorstellen. Nach einigen weiteren Scanningsessions wird das Bild genauer. Bis die Figur jedoch gedruckt ist, geht es einige Tage.
Ab ins Vitra Haus
Nach einem gemütlichen Apéro geht es dann auch schon weiter. Diesmal sogar über die Grenze zum Vitra Haus in Deutschland. Nach einem Gang durch die Räume und einem etwas zu langen Rumstöbern im Shop, beginnt draussen die Führung auf dem Vitra Campus. Als erstes betrachten wir die Vitra Produktionshalle, eine grosse schlichte Halle aus Backsteinen von Álvaro Siza. Besonders spannend ist die Brücke von diesem zum nebenliegenden Gebäude. Diese soll eine Verbindung schaffen zwischen den beiden Produktionsbereichen. Sie ist so hoch, dass sie einem nicht im Blickfeld steht und senkt sich nur bei Regen, um die Arbeiter zu schützen.
Beeindruckende Zaha Hadid
Ein Tag vor unserem Besuch verstarb Zaha Hadid, eine beeindruckende Architektin und Designerin. Wie könnte man sie besser ehren, als in ihr Schaffen einzutauchen? So begeben wir uns zu ihrem erstem Gesamtbauwerk, dem Feuerhaus. Dieses wurde nach dem Grossbrand 1981 errichtet, war jedoch nur wenige Jahre in Betrieb. Besonders die schrägen Wände kommen im Gebäude zur Geltung. Es wirkt mehr wie eine Skulptur.
Den Abend lassen wir bei einem wundervollen Dinner in den Weinkammern des Restaurant Fünfschilling ausklingen. Und nach einem letzten Glas geht es ab nach Hause. Alles in allem ein sehr gelungener und informativer Ausflug.
Der Ausflug war trotz etwas garstigem Wetter super inspirierend. Und das Vitra Haus ist sehr zu empfehlen.
Endlich wieder mal
Basel…. Wo alles begann…
das ist so gut beschrieben – sicher ein toller Ausflug.
bin begeistert!