Wir schreiben das Jahr 1919. Fröhliches Gebläse von Swing klingt entfernt durch den Eingangsbereich. Die adrett gekleidete Gesellschaft flüchtet dem Regenwetter und schiebt sich erleichtert in die warme Halle.
Gerade eben standen wir noch bei der Pestalozziwiese nähe Bahnhofstrasse versammelt, als eine von mehreren unwissenden Gruppen nach Indizien Ausschau haltend. Denn viel war nicht bekannt über die Destination des Abends. Einzig, dass der grosse Gatsby zum Fest geladen hat. Und dass wir uns als auserwählte Gäste entsprechend der zeitgemässen Mode der 1920er-Jahre kleiden sollen.
Die kreativen Geister von evoq sind der Aufforderung selbstverständlich gefolgt und hatten sich bereits Wochen im Voraus über die Garderobe beraten. Federschmuck, Perlenkette und glitzerndes Abendkleid. Die Herren haben’s einfacher und packen zu Hause eine Fliege ein.
Positiver Ausblick
Bevor es losging nahm sich die Geschäftsleitung nochmals Zeit, um das vergangene Jahr Revue passieren zu lassen. Eine bewegte Zeit mit grossem Engagement, erinnerungswürdigen Veränderungen und schliesslich sehr positivem Ausblick. Die Stimmung ist gut. Wir prosten uns zu, tauschen auserwählte Geschenke aus und rätseln noch über das geheime Ziel des Abends.
Das Rad steht hier still
Nun stehen wir also nach einer ruckeligen Fahrt durch die weihnächtliche Stadt im Trammuseum Zürich, werden von höflichen Concierges aus dem nostalgischen Tram mit Holzbänkli navigiert und ins goldene Zeitalter vergangener Geschichte entführt. Empfangen werden wir mit viel Glamour. Die Korken knallen und Witze werden ausgetauscht. Plötzlich rieselt buntes Konfetti durch die Luft und feierlich wird der Silvesterabend ins Jahr 1920 verkündet.
‚Ungeschützte Hutnadeln verboten’
Der Bürgermeister von Zürich von anno dazumal tritt auf, beschreibt die Stimmung und gibt Anekdoten zum Besten. Ein Abend in verschiedenen Akten also, mit einfallsreichen Namen wie ‚La Bohème Sauvage’ oder ‚Elend & Chaos’. Wer gerade nicht auf den nächsten Gang warten will streunt durchs Museum inmitten der Tramwagen verschiedener Epochen der Vergangenheit. Ein Fundus an Trouvaillen verweist auf alte Gewohnheiten und Reglemente. Zum Zeitvertreib wurden bestimmte Wagons zur Fotobox oder einem Casino umfunktioniert.
Zurück in die Zukunft
Ein ausgefallener Abend für eine auffällige Gesellschaft. Und unter dem Strich eine gelungene Überraschung an einem aussergewöhnlichen Ort. Bei evoq redet man noch die Folgewochen davon. Und jene, die’s nicht an den Anlass geschafft haben, müssen sich wohl Tram-blau ärgern. Glücklicherweise gibt’s ein nächstes Mal! Die 20er Jahre stehen ja einmal mehr kurz vor der Tür!