Gestalterischer Holzweg, versandete Ideen, visueller Wildwuchs oder wir stehen gleich ganz im Schilf – die Natur bietet den Kreativen viele Bilder, wenn‘s mal stockt. Im evoq-Kreativworkshop wollten wir uns hingegen den positiven Bildern widmen. 15 Evoquis sind auf den Zürichberg gestiegen, um auf der grünen Wiese, bzw. im grünen Walde, nach Methoden der Systemischen Erlebnispädagogik dem Kreativitätsstau zu entfliehen.
Begonnen hat der Workshop – wie es in der freien Natur nicht ungewöhnlich ist – mit einem Frühstück am offenen Feuer. Im Anschluss sollten die Sinne und der Geist aufgewärmt werden und so halfen der «Whiskymixer», die «Gerüchteküche» und weitere Wortspiele im Kreis den kreativen Puls hochzujagen.
Gestaltung mit Bleistift
Die erste Kreativ-Session galt Bleistift und Papier und seinen Möglichkeiten. Das mag sich etwas banal anhören, es zeigt sich jedoch bei entsprechender Anleitung, was mit diesen einfachen Werkzeugen alles zu bewerkstelligen ist. Der gestalterischen Tätigkeit mit dem Zeichenstift folgte die inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Geschaffenen. So wurden die Werke gegenseitig beurteilt und Attribute zugeordnet. Aus diesen Attributen hatten die Teilnehmenden im Anschluss einen Titel zu formulieren. So entstanden Namen wie: «Schlafender Hund mit Decke auf Wachs und Kaugummi“, «Christos Urknall“ oder «Ich pikse, also bin ich!“.

Kreatives Power-Dating
Obwohl sich das evoq-Team gut kennt und sich gegenseitig auch gerne mal pikst, gab es mit der Methode „Monorail» auch gegenseitig neue Eigenschaften zu entdecken. Alle Teilnehmenden stellten sich in einer Reihe auf und mussten sich nun gegenseitig nach Anzahl Wohnorten, der Menge von Tonträgern zuhause oder der Augenfarbe von hell bis dunkel sortieren. Eines sei verraten: so tief und intensiv haben sich die Evoquis noch nie gegenseitig in die Augen geschaut.
Mit dem Zen-Meister wurde die zweite Kreativ-Session eröffnet. Beim gestalterischen Power-Dating sitzen sich zwei Reihen von Teilnehmenden gegenüber, welche die Fragen des Zen-Meisters rund um Gestaltung, Form und Kreation in kurzen Sessions gegenseitig beantworten. Nach über 20 Fragen bei stetig wechselnden Interviewpartnern kommt so innert kürzester Zeit ein gewaltiger Fundus an Ideen und Konzepten rund um ein Themengebiet zusammen. Kein Wunder waren die Evoquis im Anschluss reif für eine längere Pause.

Ressourcen für die Kreativität
Der Ressourcen-Kosmos bildete als dritte Kreativ-Session den Abschluss des erlebnisreichen Tages. Alle gestalteten mit gefundenen Objekten aus freier Natur ihren eigenen Kosmos, der aufzeigte, von welchen verfügbaren Ressourcen sich jeder kreativ inspirieren lässt – Familie, Kunst, Sport oder die Berge. Die Landschaften, die in diesen Kosmen entstanden, konnte man sich – wer Lust dazu hatte – gegenseitig erklären. Dabei sind eindrückliche und bewegende Einsichten zu Tage getreten, die für das Team eine nachhaltige Wirkung erzeugten.

Mit dem Kochen des Mittagessens über dem Feuer mit den von den Teilnehmenden mitgebrachten Zutaten war auch für das leibliche Wohl auf kreative Weise gesorgt. Auf jeden Fall war man sich am Ende des langen Tages einig, dass auch im nächsten Jahr ein erlebnispädagogisch inspiriertes Get-Together auf der grünen Wiese stattfinden soll. Auch damit wir alle nie vergessen, wie wichtig es ist, neugierig und offen zu bleiben.
