Teammeetings per Videochat, reger Austausch zwischen Teammitgliedern an über 20 Standorten und Workshops mittels Screensharing – was vor wenigen Wochen noch nach einem nahen (aber nicht unmittelbar greifbaren) Zukunftsplan klang, wurde wegen Corona schneller als gedacht Realität.
Freitag der 13. März:
Jason macht uns keine Angst, der Tag jedoch seinem schlechten Ruf alle Ehre
Nach der Pressekonferenz des BAG zur aktuellen Corona-Situation versammelt sich das Team der evoq im Sitzungszimmer an der Ottikerstrasse. Ungewohnte Nervosität liegt in der Luft und Schlag auf Schlag wird klar: Jetzt sofort verändert sich der Arbeitsalltag drastisch. Wie lange dieses Szenario, mit dem noch vor zwei Monaten niemand gerechnet hätte, andauern wird, weiss niemand.
Eiligst werden Sachen gepackt, Computer in Schachteln verstaut und Kundenordner verschwinden zusammen mit Wacom-Boards und Büchern in grossen Taschen. Wir sind nicht unvorbereitet: Die meisten Mitarbeiter haben den Zugang zu Server und Mails längst so eingerichtet, dass sie auch von daheim aus arbeiten können. Einige tun dies bereits regelmässig. Für andere, inklusive Lehrlinge, ist die Situation jedoch im ersten Moment sehr neu und es stehen grosse Fragezeichen in den Gesichtern. Aber vorerst ist jeder bestrebt, möglichst rasch nach Hause zu kommen – und vielleicht noch einzukaufen. Die Bilder von leeren Supermarktregalen geistern durch die Gedanken.

Montag 16. März:
Das Home-Office wartet
Die Realitäten sind ganz unterschiedlich, aber alle haben ihre Challenges, ob es nun Kinder sind, die neben der Arbeit versorgt werden müssen, anstrengende Tage mit aneinandergereihten Video-Calls oder auch die ungewohnte Einsamkeit. Was alle gemeinsam haben: Es ist bewundernswert, wie flexibel und anpassungsfähig jedes einzelne Teammitglied sie meistert. Jeder ist motiviert, das Beste aus der Situation zu machen. Und wenn Gesichter im Video Call mal wieder einfrieren, nur Echos aus dem Lautsprecher kommen oder das Screensharing sich von seiner tückischen Seite gibt, hilft immer noch Gelassenheit und Humor.
Zweite Woche Home-Office:
Mehr Nähe in Zeiten von Social Distancing und die Frage, wieviel Zukunft im neuen Alltag steckt
Mein Eindruck ist, dass die räumliche Distanz uns als Team nicht entfernt, sondern im Gegenteil näher zusammenbringt. Corona kann, so schrecklich die Pandemie auch ist, für unsere Art zu Arbeiten eine Chance sein. Diese Zeit verändert uns und wird unsere Arbeitsweise für die Zukunft prägen. Wir intensivieren den Gebrauch unterschiedlichster Tools, erhöhen unsere Flexibilität und das digitale Denken, das Teil unserer DNA ist, geht nun wirklich in jede Zelle über. Davon können wir sehr viel Positives mitnehmen, wenn wir selbst positiv und offen sind.
Im Zeichen der Nachhaltigkeit werden wir uns in Zukunft wohl besser überlegen, ob wir für ein Meeting tatsächlich in ein anderes Land fliegen müssen. Auf der anderen Seite werden wir simple Dinge wie den Austausch über Druckprofile bei einem spontanen Treffen in der Office-Küche mit einer Tasse Kaffee vermutlich noch mehr zu schätzen wissen.

Meine Prognose ist, dass uns die Video-Calls ans Herz wachsen und wir uns durch diesen Reset ein kleines Stück weit neu erfinden. Alte Strukturen und Verhaltensmuster werden aufgebrochen, wenn „Wir haben das immer schon so gemacht“ plötzlich nicht mehr funktioniert. Ich wünsche mir, dass dies sogar eine Situation ist, die einer kreativen Agentur zu noch mehr Einfallsreichtum verhelfen kann.
Derweil freuen wir uns, für unsere Kunden da sein zu dürfen und sind stolz auf unser Team, das beweist, dass es wirklich kreativ ist – nicht nur mit dem Copic-Stift oder bei der Headline-Idee, sondern auch im Umgang mit ungewöhnlichen Zeiten. Jetzt – zwei Wochen nach Beginn des kollektiven Home-Offices – werden schon gemeinsam Beatles-Lieder über Microsoft Teams gesungen und live-Skizzen über Skype erstellt. In dem Sinne: Herzliche Grüsse von unseren Schreibtischen im Home-Office! Wir sind für unsere Kunden da und auch füreinander. Bleibt gesund!