Die vergangenen Wochen waren für alle herausfordernd. Bei evoq freuen wir uns wie alle anderen auch, dass uns der Lockdown nicht mehr gar so eng im Griff hat und wir uns langsam und vorsichtig wieder aus unserem Homeoffice-Dasein in gewohnte Umfelder bewegen dürfen. Der neue Arbeitsalltag ist noch ein zartes Pflänzchen und auch wir können nur schrittweise wieder in eine Normalität zurückfinden.
Das neue «Normal»
Wir haben sehr viel gelernt in den letzten Wochen. Skypen und Teamsen war zwar schon lange Routine, aber die komplette Umstellung auf ein «neues Normal» mit einer dezentralen, digitalisierten Arbeitswelt im Homeffice, mit Onlinemeetings, Stand-ups und digitalen Kaffepausen war auch für uns eine neue Erfahrung.
Aber seien wir ehrlich: den meisten von uns fehlt der Agenturgroove. Hinzu kommt, dass die Teams-Calls anstrengend sind und man zuhause vielleicht nicht genug Platz hat, zusammen mit Kindern, Katzen und Hunden. Homeoffice ist eben nicht so gemütlich, wie es sich anhört.
Das Remote-Zusammenarbeiten funktioniert vor allem dann gut, wenn es darum geht, Projekte abzuwickeln. Einen Flyer fertig zu layouten, die Webapplikation zu programmieren oder das Styling digitaler Karten zu optimieren; all das schaffen wir mit links. Und dabei spielt es keine Rolle, ob wir in Köln, Zürich, Dublin oder Wetzikon sitzen. Ausserdem gilt: Je digitaler das Projekt, umso leichter fällt das digitale Zusammenarbeiten.
Die Grenzen des Homeoffice
Kritischer wird es bei der Entwicklungsarbeit. Gerade bei Kreativprozessen gibt es nicht nur Falsch oder Richtig, es braucht den Austausch, das Ping-Pong der Ideen, aber auch die fragenden Blicke oder gar die dicke Luft. Natürlich kennen wir auch innovative, kollaborative Tools wie Miro, aber dennoch: Im Homeoffice ist man gezwungen, seine Ideen auf einen 15-Zoll-Bildschirm oder ein A4-Blatt zu zwängen, damit sie den Weg durch die digitalen Kanäle zum Gegenüber finden. Eine direkte Reaktion bleibt oft aus. Entsprechend schnell verliert man sich in Details und der gemeinsame Sinn geht verloren.
Wenn es darum geht, ein Konzept zu entwickeln, kann das Homeoffice also schnell zum Hemmschuh werden. Es fehlt der Moment, ja auch die Magie, die entstehen kann, wenn man mit Filzstiften und Post-its die Gedanken ordnet, die richtigen Fragen stellt, Ideen wälzt und verwirft und schliesslich tragfähige Konzepte herausschält. Denn das ist oft die Essenz unserer Arbeit. Es kommt zwar immer wieder vor, dass eine gute Idee im stillen Kämmerlein oder unter der Dusche entsteht, aber in der Regel ist es doch die offene und inspirierende Teamarbeit, die zu guten Resultaten führt.
Homeoffice und Online-Zusammenarbeit werden uns weiter begleiten und werden feste Bestandteile unserer neuen Arbeitswelt sein. Aber bleiben wird auch das Bedürfnis nach dem kreativen Austausch, nach der Spannung im Raum und dem unschlagbaren Gefühl, an einer grossen weissen Wand die Welt neu zu erfinden.