Die Dauer der überbetrieblichen Kurse ist von Beruf zu Beruf verschieden und beträgt zwischen einigen Tagen und mehreren Wochen.
Im üK1 werden die grundlegenden Kenntnisse des aktuellen Computerbetriebssystems vermittelt. Die Auszubildenden lernen die verschiedenen digitalen Bildformate und deren fachliche Anwendung kennen. Sie erhalten Informationen zur ergonomischen Einrichtung des Arbeitsplatzes und zu möglichen Folgen physischer und psychischer Belastung am Arbeitsplatz.
Der üK2 bietet einen Einblick in unterschiedliche Produktionstechniken im Bereich der Printmedien. Die Lernenden können Drucktechniken wie Siebdruck und Offset-Druck anhand eines eigenen Projektesausprobieren.
Im üK3 kommen Grafik-Lernende aus verschiedenen Städten, Fachklassen und Lehrbetrieben zusammen. Es geht darum, verschiedene Methoden zur innovativen Ideenfindung und Konzeption kennenzulernen und mit diesen zu arbeiten.
Der üK3: Aufgabe und Vorgehen
Unsere Aufgabe war ein neues Angebot für das Tourismusbüro von Leysin zu kreieren. Die Idee musste zum Ort passen, sollte innovativ, eigenständig und ökologisch sein. Zu Beginn der Woche haben wir das Dorf zu Fuss erkundet und dabei erste Ideen für das Konzept in unserem Skizzenbuch festgehalten. Wir durften mit unseren Smartphones recherchieren, aber es wurde ohne Computer gearbeitet. Auf der Basis der gesammelten Informationen haben wir verschiedene Kreativmethoden wie Brainstorming, Mindmap, morphologischer Kasten usw. verwendet, um neue Ideen zu entwickeln, verdichten und auszuwählen. Am Ende der Woche haben wir unser Resultat auf einen Moodboard zusammengefasst, präsentiert und ausgestellt.
Unter der Woche gab es zudem verschiedene Vorträge von Fachpersonen mit langjährigen Erfahrungen, wie z.B Andre Sandmann, Grafik Designer/Illustrator aus Zürich, der uns das Skizzieren als Entwurfswerkzeug nahegelegt hat, oder Holger Jacobs, Kommunikationsdesigner und Professor für Typografie an der Hochschule Düsseldorf, der uns viele Beispiele von philosophischen Einsätzen im Design gezeigt hat.
Unser Konzept: Log out
Die Digitalisierung hat eine tiefgreifende Veränderung in vielen Lebensbereichen bewirkt. Dieser Wandel hat nicht nur unseren Alltag vereinfacht, sondern auch eine ganze Reihe von Problemen mit sich gebracht. Darum haben wir das analoge Beruhigungszentrum Log out entwickelt. Das Log out befindet sich auf der obersten Stufen von Leysin, mit toller Aussicht, Natur und Sonnenlicht. Das Gebäude ist in drei Sektoren aufgeteilt, jeder Sektor wird für unterschiedliche Zielgruppen eingerichtet: Kinder, Erwachsene und Menschen mit speziellen Bedürfnissen.
Bei Ankunft eines Patienten werden die digitalen Geräte eingesammelt, danach wird ein Gespräch mit einem Therapeuten geführt und schliesslich erfolgt eine Einteilung. Die Patienten erhalten individuelle Angebote und Therapien: Kräutertherapie, Aktivitäten in der Natur, Austausch mit anderen Menschen usw. Das Hauptziel von Log out ist es, die Menschen von ihrer digitalen Abhängigkeit zu befreien.
Mein Fazit zum üK3
Es war eine tolle, anspruchsvolle Woche. Ich habe viele neue Kreativitätsmethoden zur Ideenfindung gelernt und gesehen, wie Konzepte entwickelt und beurteilt werden können. Am Anfang machte es mich nervös, mit fremden Menschen zusammen zu arbeiten. Ich konnte sie nicht einschätzen und war etwas zu schüchtern, um meine Meinungen einzubringen. Aber nach der Vorstellungsrunde waren alle schon viel offener und die Zusammenarbeit ging problemlos. Was für mich sehr wichtig ist, ist Offenheit, Kritik anzunehmen, immer Notizen zu machen und nie zu vergessen: Bleib neugierig.